Eine arbeitsreiche Woche liegt hinter uns. Alle mussten anpacken damit wir am 10.03.2012 das Hospital Phoolbaari eröffnen konnten.
Mit uns sind neben Tanka noch zwei andere Deutsche, Erwin ein Elektronikingenieur und Max ein Bauingenieur vertreten. Herbert, Erwin und ich sind für sämtliche Malerarbeiten zuständig, Max für die Außenanlagen und den Garten im Innenhof. Unser nepalesischer„Malermeister“ liebäugelt“ ständig mit einer Schnapsflasche, somit kommen wir gut zum Einsatz :-). Leider ist er in der Hochphase drei ganze Tage ganz verschwunden. Bei seiner Rückkehr hat er uns freudestrahlend begrüßt, unsere Begrüßung hingegen ist recht frostig ausgefallen.
Die Bauarbeiten gestalteten sich insgesamt (für europäische Verhältnisse ) sehr zäh. Strom war überwiegend nur über einen Generator zugängig, leider fiel auch dieser zeitweise aus bis er schlussendlich in der Hochphase ganz den Geist aufgab. Wie schon in vorigen Berichten erwähnt stand nur sehr wenig Werkzeug zur Verfügung.
Erstaunlich, mit welcher Geschicklichkeit unsere indischen Fliesenleger die Bäder und die Fußböden bearbeiteten.
Auch bei unseren Arbeitern, welche die Mauerarbeiten um das Hospital und im Innenhof verrichteten, konnte ich – nur- staunen. Enorm welche Lasten (Ziegelsteine, sonstige Steine, Zementsäcke, Kies ectr.) sie mit den Körben auf dem Kopf zum Einsatzort transportierten. Ein Schubkarren (finanziert von Erwin) stand erst gegen Ende der Arbeiten zur Verfügung.
Unsere Dorffrauen wurden gegen Ende der Arbeiten mobilisiert und halfen tatkräftig mit ihren bescheidenen Mitteln mit. Auch die Reinigungsarbeiten im Hospital wurden von ihnen verrichtet (mit Reisigbesen und ohne Putzmittel).
Was ganz lustig war, einige neugierige Ziegen sind immer zur Mittagszeit erscheinen, als wollten sie sich vergewissern, wie weit wir schon fortgeschritten waren. Sie wurden dann immer lautstark verjagt, kamen aber regelmäßig am nächsten Tag zur gleichen Zeit wieder.
Zwischendurch war Shopping angesagt. Die Vorhänge mit Stangen mussten (natürlich vom Experten Brigitte) ausgesucht, genäht und angebracht werden.
Wie so oft musste ich auch hier umdenken – so wurden die Vorhänge in unterschiedlichen Längen geliefert und einige Vorhangstangen fehlten. „Entsetzt“ war ich natürlich, als zu blauen Vorhangstangen grüne Ringe geliefert wurden…..:-). Schlussendlich haben wir dann improvisiert und alles war gut.
Beim Einbau der 34 Vorhänge erhielt ich tatkräftige Unterstützung, obwohl die Frauen so was noch nie gemacht hatten und ich einiges korrigieren musste.
Die Umgebung rund um das Hospital ist wunderschön. Ein kleiner Landschaftseindruck zwischendurch zum Entspannen.
Mittags sind wir meist in den Nachbarort gelaufen um unser Mittagessen in der Pulmoja`s Snackbar einzunehmen. Die staubige Lehmstraße mit den tiefen Spurrillen bereitete uns oft akute Atemnot. Die Busse und der Ambulanzwagen fuhren meist durch den Fluss ins Dorf, uns stand hingegen eine Hängebrücke zur Verfügung.
Soviel für heute,
bis bald, eure Brigitte