Nach einer Woche Kathmandu, incl. dem Besuch in Ramechap östlich von Kathmandu sind wir nach einer beschwerlichen Bus- und Jeepfahrt am Zielort Chhabdi nahe Pokhara angekommen.
In diesem Bergdorf ist alles anders. Unsere Vorstellungen von Kommunikation wurden total über den Haufen geschmissen. Mein teures Handy funktioniert nicht richtig, d.h. Internetzugang und damit auch der Zugang zu E-Mail und WhatsApp geht derzeit nur über WLAN. Diese Zugänge haben wir aber nur in Phokara im Hotel und dort ist entweder der Strom gerade abgeschaltet oder es funktioniert nicht. Heute habe ich einen längeren Bericht über die Schulen geschrieben und wollte ihn für den Blog freischalten, da merkte ich, dass zwischenzeitlich das WLAN ausgefallen war und mein Text auch weg war. Da kann ich Gelassenheit trainieren. Für das Dorf habe ich mir einen Internet-USB-Stick für den PC gekauft mit welchem wir Internetzugang haben sollten. Ich komme zwar ins Netz, aber es lässt sich nichts herunterladen.
Im Dorf leben wir ganz einfach, nur kaltes Wasser welches vom Brunnen/über den Wasserhahn geholt/abgeschöpft werden muss.
Wir haben hier den Luxus, mit Gas kochen zu können im Gegensatz zu den meisten Häusern hier,die nur mit offenem Feuer kochen. Gas ist in Nepal derzeit sehr schwer zu bekommen. Elektrizität ist verfügbar, auch in unserer Unterkunft, allerdings nur stundenweise.
Brigitte mit Max einem Mitbewohner und Helfer (Bauingenieur)
Das Klo war anfänglich sehr geruchsintensiv. In der ersten Nacht nach unserer Ankunft hat Brigitte sich entschieden, nur ein mal wöchentlich aufs Klo zu gehen und in der Zwischenzeit ihre Verdauung komplett einzustellen. Frauen können das ja. Im Traum hat sie ein Fenster zur Belüftung ins Klogebäude geschlagen und weitere Lösungsstrategien angedacht. Wir haben dann Hilfe bekommen. Jotti (unser Koch) hat irgendwie den Abfluss freigemacht und somit haben wir jetzt nur noch das Problem, dass wir bei unseren „wichtigen“ Geschäften nicht sitzen können.
Der Speiseplan ist sehr eingeschränkt. Es gibt überwiegend Dhal = Reis, Bat = Linsensuppe und unterschiedliches Gemüse. Jotti kocht für uns einmal täglich abends und das bei den bescheidenen Mitteln recht gut.
Die ersten Tage war es nachts bitter kalt.
Tagsüber wurde es schon richtig warm und nach einigen Tagen sogar heiß (gefühlte 28 Grad). Wir haben Decken und Matratzen, die trotz intensiver Lüftung jetzt immer noch leicht „muffeln“,da das Haus wohl schon länger leer stand. Ist natürlich für Brigitte‘s empfindliche Nase nicht ganz einfach. Am liebsten würde sie alles waschen, was aber schlecht geht, da hier nur Handwäsche möglich ist.
Auch bei den Zimmern musste wir umdenken. Es gibt keine Schränke, so dass wir unsere Kleider auf einem Tisch und dem zweiten Bett aufgestapelt haben.
Eine Solaranlage soll bei Stromausfall eigentlich für Licht sorgen, nur funktioniert sie zur Zeit nicht. Somit waren wir die ersten Abende meist im Dunkeln, mit Kerzen und Taschenlampen zugange. Die Solaranlage soll die nächsten Wochen noch repariert werden.
Zwischen 18:00 und 19:00 Uhr wird es dunkel, meist sind wir gegen 21.00 im für uns sehr harten Bett. Tanka, unser Leiter und Organisator, hat uns mit einer Schaumstoffmatratze doch bald schon Erleichterung verschafft. Hier geht man mit den Hühnern schlafen und steht mit ihrem Weckruf auf. Mittlerweile hat Brigitte die kahlen Wände mit Tüchern verhängt, sieht ganz niedlich aus J. Das neue Image kommt ihrer Vorstellung von Wohnen und Leben nun ein bisschen näher, obwohl wir für nepalische Verhältnisse in einer gehobenen Klasse wohnen.
In den ersten Tagen war Weltuntergangstimmung mit zeitweiligen Fluchttendenzen und gereizter Stimmung, doch jetzt nach kurzer Eingewöhnung fühlen wir uns schon recht wohl hier. Das Haus steht oben auf einem Berg und wir haben eine wunderbare Aussicht auf die rundum liegenden Berge und Täler und- bei guter Fernsicht- sogar auf die Annapurnakette des Himalaja (über 8.000 m.)
Hallo meine Lieben,
leider ist mein Handy kaputt, ich habe zwar ein anderes als Ersatz bekommen, das ist jedoch nicht Internetfähig und somit kann ich Whatsapp nicht herunterladen.
Wie ich gelesen habe, geht es euch gut und ihr genießt eure etwas andere Zeit. (ich muss zugeben, ich hättte auch ein Kloproblem ;) )
Würde mich freuen etwas von euch zu hören.
Ansonsten,
bis bald.
Eure Heike